Das Arbeitslager "Albrechtshöhe" im Eichhof bei Niederstetten.

Von stolzer Höhe des Vorbachtales, mitten im satten Grün, da wo Weinberge und Wald sich trennen, grüßt unter dem Zeichen des Hakenkreuzbanners das Arbeitslager "Albrechtshöhe". Sonneumstrahlt, luftig und [?] steht es in der schönen, ewigdeutschen Frühlingslandschaft und mahnt zu Ernst, Arbeit und Freude. Soldatische Disziplin, harte Händearbeit und echte, treue Kameradschaft haben dort Einzug gehalten. Täglich, wenn die ersten Sonnenstrahlen grüßen und die Vögel durch ihren Gesang den Tag verkünden, mahnt ein Hornruf den Anbruch des Tagwerks. Kaum ist das Echo im [?] Walde verklungen, zeigt sich auch schon reges Leben im Lager. Es wird gerichtet, geturnt, gegessen und nach kurzer Zeit steht die 50 Mann starke Kolonne zum Abmarsch an die Arbeit bereit. Ein frischer Gesang und schneidiger Marsch gibt Mut und Freude zum guten Gelingen des Tagwerkes.

Das Arbeitslager "Albrechtshöhe", dessen Träger der Nat. Hilfsdienst e. V., Stuttgart, ist, ist berufen, mitzuwirken an dem großen Unternehmen der landw. Siedlungen, die erstmals mit der "Bauernsiedlung Eichhof" bei Niederstetten in unserem Württemberger Land Eingang gefunden hat. Träger des Siedlung Eichhof ist die Württ. Landsiedlung G. m. b. H., Stuttgart, die berufen ist, die bisherige fürstl. Domäne Eichhof im 9 Bauernstellen aufzuteilen. Zu diesem Zweck wird ein Umbauen der bestehenden Gebäude, sowie die Erstellung von 5 Neubauten notwendig. Die Bauarbeiten der Gebäude werden von Unternehmern ausgeführt, um den bislang noch schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen des Handwerks gerecht zu werden.

Die Arbeiten des Arbeitsdienstes erstrecken sich im wesentlichen auf Felddrainierungen, Bachverlegung, Wegbau, Wasserleitungs-, Hausentwässerungs- und Planierungsarbeiten. Die Feldbestellungsarbeiten werden von den Siedlern, deren Auswahl bereits erfolgt ist, unter Leitung des Herrn Landesökonomierats Hege-Blaufelden, geleistet.

Ist dann nach 6 Stunden die Arbeit mit Pickel, Schaufel und Spaten beendet, so folgt der Dienst im Lager. Wehr- und Turnsport sorgen für die körperliche Ertüchtigung der Freiwilligen und lehrreiche Vorträge tragen zur geistigen Ausbildung bei. Kameradschaftsabende bringen manche Freude ins Lager und fördern den kameradschaftlichen Geist. Das Essen im Lager ist reichlich und gut.

Das Lager "Albrechtshöhe" bildet ein starkes Glied in der Kette unserer Arbeitslager und trägt mit dazu bei, volkswirtschaftliche Werte zu schaffen, die Jugend zu erziehen und zu ertüchtigen.

An dieser Stelle darf es nicht vergessen bleiben, Dank zu sagen, all denen, die beim Aufbau des Lagers nach Kräften mithalfen. Besonderer Dank gebührt der Gemeinde Niederstetten, ihren Einwohnern und ihren Behörden, insbesondere Herrn Bürgermeister Schroth, die mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln unser Werk förderten und noch heute fördern.

Aus Anlaß des Feiertags der nationalen Arbeit findet am 1. Mai 1933 nachm. 2 Uhr eine Lagerfeier unter Mitwirkung der Ortsgruppen der NSDAP, der Schulen, der Vereine und der Behörden von Niederstetten auf der "Albrechtshöhe" beim Eichhof statt, die sich sicher eines zahlreichen Besuches von nah und fern erfreuen darf. Heil Hitler!

(Vaterlandsfreund, Gerabronn, Nr. 97, 27. 4. 1933, S, 4)