Niederstetten, 27. Mai. Zur Erinnerung an das heldenhafte Sterben des unerschrocken, mutigen Kämpfers für Recht, deutsche Freiheit und deutsche Ehre, Albert Leo Schlageter - die Stadt war aus diesem Anlaß reich beflaggt - veranstaltete die Ortsgruppe der NSDAP. eine würdige Schlageter-Feier. Es beteiligten sich daran[,] SA., HJ., der freiwillige Arbeitsdienst vom Lager Eichhof, der Gesangverein, die Sanitätskolonne sowie je eine Fahnensektion der übrigen Vereine und der größte Teil der hiesigen Bevölkerung. Kirchenglocken läuteten die Feier ein. Im Schein der Fackeln, unter den Klängen der Stadtkapelle, setzte sich ein langer Zug zum Kriegerdenkmal in Bewegung. Der Gesangverein eröffnete die Feier mit dem Chor: "Das Land meiner Väter". Nun ergriff der Führer der Ortsgruppe der NSDAP, Fr. Thomas, das Wort. Adolf Hitler wolle nicht, daß es den Toten des dritten Reiches gerade so gehe wie den Toten des Weltkrieges, daß ihre Heldentaten vergessen und nicht gewürdigt würden. Horst Wessels Geisterdivision, deren erster einer Albert Schlageter ist, soll nicht umsonst gekämpft haben. Die 10jährige Wiederkehr des Tages, an dem Albert Leo Schlageter auf der Golzheimer Heide starb, sei für uns eine Gelegenheit, ein neues Treuegelöbnis für die Helden des 3. Reiches abzulegen. In diesem Sinne legte er den für Schlageter gewidmeten Kranz nieder. Die Fahnen senkten sich und die Stadtkapelle stimmte das Lied vom guten Kameraden an. Mit dem Horst Wessel-Lied fand die Feier am Kriegerdenkmal ihren Abschluß. In geschlossenem Zug gings zurück zum Marktplatz, wo der Gesangverein unter Leitung von Chormeister Fleckenstein[,] noch verschiedene vaterländische Lieder in gewohnt vorzüglicher Weise zum Vortrag brachte.

(Vaterlandsfreund, Gerabronn, Nr. 122, 29. 5. 19 1933, S. 4)