Niederstetten, 29. Juli. (Betriebserweiterung.) Die hiesige Weingärtnergenossenschaft hat dieser Tage 3 große Glasemail-Weinlagertanks, hergestellt von der Firma Eisenhüttenwerk Thale AG, in Thale a. Harz, im Gewicht von je ca. 65 Zentner und insgesamt 60 000 Liter fassend, in einem Teil ihrer geräumigen Kellereien aufstellen lassen. Es kostete nicht geringe Mühe und Kraft, die umfangreichen Gefäße von der Bahn in den tiefen Kellerraum zu schaffen und von manchem Nörgler und Miesmacher wurde die Hinunterschaffung überhaupt für unmöglich gehalten, Die hiesige Firma Bernhard Jung und Söhne (Zimmergeschäft) war mit dem Transport von der Bahn in den Keller betraut und hat sich dieser überaus schwierigen Aufgabe mit größter Umsicht und Zuverlässigkeit, unter Führung des Herrn August Jung unterzogen. Die vorbildliche Zusammenarbeit von Meister und Gefolgschaft muß besonders hervorgehoben werden. Auch der Bauunternehmer, Herr Wilh. Feinauer mit Gefolgschaft haben viel zum Gelingen des schweren Werkes beigetragen, mußte doch die große Kellerstaffel vollständig herausgehauen werden, um die ca. 8 Meter langen und 2 Meter hohen Tanks unbeschädigt durch den unteren Kellerhals hindurchzubringen. Anscheinend sollen die Tanks weniger für die Lagerung des Weines bestimmt sein, sondern vor allem im Herbst als Auffanggefäße zur Unterbringung des neuen Weines direkt von der Kelter weg Verwendung finden, Bekanntlich werden die Kelter und Kellereien unserer Weingärtnergenossenschaft von fachmännischer Seite als mustergültig bezeichnet und der jetzt durchgeführte Einbau der 3 Tanks muß als weiterer Beweis für die tatkräftigen und fortschrittlichen Bestrebungen unserer Weingärtner gewertet werden, den Weinbau bezw. die Weinlagerung immer mehr zu vervollkommnen. Möge der Arbeit, Mühe und Sorge des unermüdlichen Vorstands Linder und seiner Gefolgschaftsmitglieder auch weiterhin der beste Erfolg beschieden sein!

Der Franke, 30. 7. 1937