Zusammenfassung aus Heimatbuch Niederstetten 1991, S. 297-307:

„So finden wir in den Zeitungsarchiven in den Jahren 1928 bis 1932 kaum nennenswerte Berichte über die Aktivitäten der NSDAP und ihrer Parteiorganisationen in Niederstetten." (297)

5. März 1933: „Die Reichstagswahl am 5. März 1933 brachte in Niederstetten gegenüber der Wahl im November 1932 nahezu eine Verdoppelung der Stimmen für die NSDAP, die von etwas mehr als 50 Prozent der Bürger gewählt wurde.“ (297)

5. März 1933: „Der Sieg der Hitler-Partei wurde (...) mit einem Fackelzug gefeiert.“ (297)

15. März 1933: Am Rathaus und am Postamt wird in feierlicher Weise die Fahne Schwarz-Weiß-Rot, die Hakenkreuzflagge und die Fahne der Stadt Niederstetten gehisst. Die Menge singt begeistert das Horst-Wessel-Lied (297f.).

22. März 1933: Am Abend findet ein Fackelzug statt (298).

25. März 1933: In der Gemeinderatssitzung werden Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler einstimmig zu Ehrenbürgern ernannt, die beiden Hauptstraßen heißen nun Hindenburg- und Hitler-Straße (298).

März 1933: Arbeitslager auf der "Albrechtshöhe" bei Niederstetten (299).

20. April 1933: An denkwürdiger Stätte wird eine Hitler-Linde gepflanzt (298).

April 1933: der Niederstettener Gemeinderat wird aufgelöst (298).

10. und 11. Juni 1933: Der HJ-Unterbann für Hohenlohe und Franken organisiert in Crailsheim einen Aufmarsch der HJ, an dem auch die Hitler-Jugend aus Niederstetten teilnimmt (301).

23. und 24. September 1933: der Eichhof, „erste württembergische Bauernsiedlung“, wird übergeben (302). Am Samstag (23.) veranstaltet die SA und die SS einen Kameradschaftsabend in der Turnhalle (302). Eröffnung des Programms am Sonntag (24) mit einem Festgottesdienst im Hofgarten (302). Gegen Mittag wird der „Horst-Wessel-Brunnen“ auf dem Marktplatz eingeweiht (302f.). Nach dem Kreismitgliederkongress der NSDAP wird auf der Jahnwiese das Herbstfest gefeiert (303).

„Ab 1933 wurden die Bürgermeister durch die Regierung anhand, also nicht mehr vom Volk gewählt.“ (303)

10. Juli 1937: Amtseinsetzung von Bürgermeister Karl Weber, vorher Bürgermeister in Adelberg. Abends Begrüßungsfeier unter Mitwirkung des Gesangvereins und der Ortsgruppenkapelle der NSDAP. Redner: Ortsgruppenleiter Thomas, Gewerbeoberlehrer Sigelen, Bürgermeister Gräter (Hermuthshausen), Bürgermeister Herzog (Bartenstein-Riedbach), Ortsbauernführer Seitzer aus Adelberg, der evangelische Stadtpfarrer Göltenboth, Landrat Wöhrle (Kreis Gerabronn) und Amtsvorgänger Jakob Schroth (303).

Ab 1939: "Entjudungsverträge" (Arisierungen) (303f.).

28. November 1941, 24. April, 20. August 1942: Deportation der Juden (304).

13. Oktober 1943: Absturz eines amerikanischen Bombers (304).

März 1945: 63 Fliegeralarme (304).

9. April 1945: läuft Angriff und Zerstörung (305).