* Niederstetten, 16. Febr. Nach langem zeigte sich die hiesige Ortsgruppe des Schwäb. Albvereins wieder mal auf der Bildfläche. Der Obmann, Herr Postmeister Amann, hatte Herrn Oberpostmeister a. D. Fleck von Mergentheim für einen Lichtbildervortrag gewonnen. Die Mitglieder und Freunde der Ortsgruppe kamen in großer Zahl in den Löwensaal, um unter Führung unseres Landmannes Fleck eine herrliche Wanderung durch hohenlohisches und fränkisches Heimatland auf der Leinwand zu machen. Die Wanderung führte durch die romantischen Täler der Jagst, des Vorbachs und die Tauber entlang bis hinab zum Main. Herr Fleck wußte sehr viel Interessantes über die geschichtliche Vergangenheit der vielen alten Schlösser und Burgen, Kirchen und Amtshäuser und sonstigen Baudenkmäler und die letzten Mauerreste, die der Zahn der Zeit uns noch mancherorts übrig ließ, zu berichten. Wohl manches von den Hörern hat erst durch Herrn Fleck erfahren, wie viel Schönes geheimnisvoll in der noch ziemlich vom heutigen Zeitgeist des großen Wirtschaftsgetriebes unberührten Natur unserer nahen und nächsten Heimat verborgen liegt. Und wenn Worte Bedeutung haben, so sagt es der Dichter wohl am besten, wenn er singt: "Heimat, ewig liebe, wie einzig schön bist du!" Dieser Gedanke beherrschte die Versammelten, die dankbar dem Redner des Abends lauschten. Man ging auseinander mit dem Wunsche, Herr Fleck möge gelegentlich einmal aus der Vergangenheit Niederstettens, seiner Heimatstadt erzählen.

Tauber-Zeitung, 18. 2. 1925