( ) Niederstetten, 14 Jan. In der Gemeinderatssitzung vom 12. Januar wurden die neu gewählten Gemeinderäte vereidigt und die wiedergewählten Gemeinderäte auf ihren früher geleisteten Amtseid hingewiesen. Herr Stadtschultheiß Schroth gab einen Hinweis auf die Rechte und Pflichten der Gemeinderäte und der Gemeindeordnung. Daran anschließend behandelte Herr Stadtschultheiß Schroth die vom Gemeinderat aufgestellte Geschäftsordnung, welche sich sehr gut bewährt habe. Nach dieser Geschäftsordnung dürfen keine Beschlüsse über Gegenstände gefaßt werden, welche nicht auf der Tagesordnung stehen. Während einer Sitzung eingebrachte Anträge können auf einen Beschluß der Mehrheit hin besprochen werden. Beschlüsse darüber können aber erst in der folgenden Sitzung gefaßt werden. Der seitherige Gemeinderat, führte Herr Stadtschultheiß Schroth weiter aus, habe jederzeit einstimmig gearbeitet und sich Mühe zu gegenseitigem Verstehen gegeben. So konnten während der letzten Periode fast alle Beschlüsse einträchtig gefaßt werden. Er hoffe, daß auch der neue Gemeinderat gleich einträchtig mit ihm zum Wohle der Stadt zusammenarbeite.

( ) Niederstetten, 14. Jan. Am 11. Januar fand hier eine außerordentliche Versammlung der Gesellschafter des Ueberlandwerk Ingelfingen-Hohebach statt. An diesem Tage waren es gerade fünf Jahre, seit hier die entscheidende Sitzung zur Gründung des Gemeindeverbandes Elektrizitätswerk Hohebach stattgefunden hatte. Um diese Gründung hat Herr Landrat Schlör-Mergentheim große Verdienste. Neben Beschlüssen über wirtschaftliche Fragen galt es daher von Herrn Landrat Schlör Abschied zu nehmen. Die Herren Schultheiß Gräter-Helmuthausen, und Stadtschultheiß Schroth-Niederstetten verliehen den Gefühlen der Anwesenden beredten Ausdruck. Herr Landrat Schlör sei nicht nur Mitbegründer, sondern alle Zeit Förderer und Berater des Gemeindeverbandes gewesen und es müssen bedauert werden, daß sein trefflicher Rat nun dem Verband fehlen werde. Der Name des Herrn Landrat Schlör werde alle Zeit mit dem Werke untrennbar verknüpft sein.

Vaterlandsfreund, 16. 1. 1929