Niederstetten. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen, Bezirksgruppe Gerabronn, hielt am letzten Sonntag [14. 2.] im Gasthaus Melber hier seine diesjährige Generalversammlung ab. Nach der Begrüßung der sehr zahlreich erschienenen Kameradinnen und Kameraden erstattete der Vorsitzende den Geschäftsbericht des verflossenen Jahres, wobei auch der Verstorbenen gedacht wurde. Sodann verlas der Schriftführer Kamerad Chr. Reinhardt (Gerabronn) die Protokolle und Kam. K. Friedrich-Blaufelden erstattete den Kassenbericht, der von einer mustergültigen Kassenführung Zeugnis ablegte, zumal derselbe nach Wegzug des seitherigen Kassiers Kam. Stickler-Rot am See die Kassengeschäfte erst kurz vor der Generalversammlung übernahm. Die Neuwahlen brachten keinerlei Veränderungen. Unter Punkt 4 (Anträge) wurde beschlossen, die nächste Generalversammlung in Rot am See abzuhalten und den diesjährigen Ausflug nach Langenburg zu machen. Zu Punkt 5 (Beitragsermäßigung) wurde nach gründlicher Prüfung der Kassenlage eine Beitragsermäßigung um 10 Prozent beschlossen. Unter Punkt 6 (Verschiedenes) berichtete Kamerad Friedrich, wie der Reichsverband sich durch die Machenschaften einiger seiner Funktionäre (Gauleiter usw.) seine sehr bescheidene Existenz in Württemberg gänzlich untergraben habe, und forderte hieran anknüpfend die Anwesenden auf, trotz der wirtschaftlichen sehr schweren Zeiten dem Reichsbund, der größten Kriegsopfer-Organisation die Treue zu halten. Hierauf schloß der Vorsitzende, indem er den Anwesenden für ihre ersprießliche Mitarbeit danke und die Hoffnung auf eine recht baldige Besserung der allgemeinen Verhältnisse zum Ausdruck brachte, die sehr von kameradschaftlichem Geiste getragene Versammlung.

(Vaterlandsfreund, Nr. 42, 20. 2. 1932)