Eingesandt
(Außer Verantwortung der Redaktion).
Zur Totengedenkfeier in Niederstetten. Bei der Totengedenkfeier in Niederstetten ereigneten sich Zwischenfälle, die wegen ihrer Einzigartigkeit einer breiten Oeffentlichkeit nicht vorenthalten werden dürfen. Als Unterzeichneter, der im Auftrag der nat.-soz. Ortsgruppe einen Kranz am Heldendenkmal niederlegte, in seinen Ausführungen neben den Gefallenen des Weltkriegs auch der ermordeten S.A.-Kameraden gedachte, ohne jedoch irgendwelche polemische Wendungen gegen Persönlichkeiten oder Parteien zu gebrauchen, wurde er von jüdischer Seite offenbar in provozierender Absicht wiederholt durch laute Zurufe unterbrochen. Statt daß nun Herr Bürgermeister Schroth die Zwischenrufer auf das Ungebührliche ihres Tuns aufmerksam gemacht und sie des Platzes verwiesen hätte, machte er sich deren Ansicht zu eigen und wußte nichts besseres zu tun, als den Redner andauernd durch Zwischen-Bemerkungen am Weiterreden zu hindern. Nicht nur die nat.-soz. Bewegung, das ganze nationale Deutschland gedachte am Totensonntag der von Marxisten gemordeten 400 S.A.-Leute in der Ueberzeugung, daß es in erster Linie ihnen zu verdanken ist, daß die Welle des Bolschewismus nicht unser Vaterland überflutete. In Niederstetten sollte dies unmöglich gemacht werden, obwohl - wie ausdrücklich bemerkt werden muß - die Erlaubnis zu sprechen, von keinerlei Bedingungen abhängig gemacht worden war. Im Oberamtsbezirk Gerabronn verfügt die NSDAP. über die absolute Mehrheit, die nationalen Parteien vereinigen 90 Prozent aller Stimmen auf ihre Listen. Herr Bürgermeister Schroth hat durch sein Verhalten die Gefühle der Mehrheit aufs tiefste verletzt.
Wildentierbach, den 29. Nov. 1932.
cand. phil. Manfred Traub.

(Vaterlandsfreund, Nr. 276, 24. 11. 1932)