Die Hitler-Jugend marschiert!

Am letzten Sonntag [23. 4.] veranstalteten die H.-J.-Gruppen Blaufelden, Gerabronn, Langenburg in Schrozberg, Oberstetten und Niederstetten jeweils einen Propagandamarsch mit anschließender Kundgebung. Etwas nach 2 Uhr nachmittags marschierten über 100 Hitler- und Jung-Volk-Jungens, zum größten Teil in Uniform, singend mit flatternden Fahnen durch die Straßen Schrozbergs, um sich dann im Halbkreis auf dem Marktplatz aufzustellen. Dort hielt H.J.-Führer Karl Hahn-Blaufelden vor mehreren hundert Menschen, eine zündende Ansprache. Hahn zeichnete ein Bild der heutigen Gruppierung der deutschen Jugend und rief die anwesende Jugend auf, gleich den hunderttausenden, die den Weg zu Hitler gefunden, auch einzutreten in die braunen Jugendbataillione und mitzuhelfen am Aufbau des neuen Reiches. Anschließend hielt Pg. Besser-Michelbach/Lücke eine kurze Ansprache, in der er vor allem die anwesenden Männer und Frauen aufforderte, unter Hitlers Fahnen zu treten. Mit einem kurzen Schlußwort Hahns fand die Kundgebung ihr Ende. Die H.J. und das J.V. fuhren dann, nachdem sie von der Schrozberger Jugend mit Blumensträußchen geschmückt worden waren, mit Autos nach Ober- und Niederstetten. Dort sprachen dann, ebenfalls nach Propagandamärschen, wieder vor hunderten von Menschen Kamerad Hahn und Pg. Besser über das Wollen und Wesen der H.J. Als nach diesen Kundgebungen die H.J. dann wieder heimwärts fuhr, trug ein jeder Junge in seinem Herzen das stolzen Bewußtsein: Wir sind heute wieder ein gut Stück vorwärts gekommen, eine große Zahl Neuaufnahmen und eine fanatisch begeisterte Jugend sind der Erfolg unserer Arbeit. Eine glänzende Rechtfertigung dieses Bewußtseins erfuhr die Blaufelder Hitler-Jugend, als sie auf dem Rückweg noch eine kurze Zeit in Schrozberg anhielt: Die aussteigenden Hitlerjungens wurden von einer Anzahl Mädchen im wahrsten Sinne des Wortes mit Blumensträußchen überschüttet. Sieg Heil! (L. St.)

(Vaterlandsfreund, Gerabronn, Nr. 95, 25. 4. 1933, S. 3)