Niederstetten, 14. Mai. (Richtfest auf der Siedlung Eichhof.) Anläßlich der Aufrichtung des letzten Neubaues der Bauernsiedlung Eichhof lud die "Württ. Landsiedlung G. m. b. H., Stuttgart", zu einer schlichten Feier auf dem Eichhof ein. Anwesend waren Staatskommissar Arnold, Präsident Aichele, Landwirtschaftskammer, Oekonomierat Hege und Geschäftsführer der Landsiedlung, Herter. Außerdem fanden sich ein Herr Landrat Wöhrle, die Stadtverwaltung, der Gemeinderat, die Vertreter der Behörden von Niederstetten und die Beteiligten an der Bezirksschulversammlung, die am Vormittag in Niederstetten stattfand. Geschäftsführer Herter und Architekt Brett führten zunächst die zahlreichen Gäste durch die Neubauten der Siedlung und erklärten deren zweckmäßige Einteilung und Ausstattung. Anschließend daran folgte eine Führung durch die zur Siedlung gehörigen Felder, wobei Oekonomierat Hege die Bewirtschaftung und Verteilung der Grundstücke erläuterte. Die eigentliche Feier des Richtfestes wurde vom Geschäftsführer Herter geleitet und von Chorgesängen der anwesenden Lehrer umrahmt. Präsident Aichele schilderte zunächst wie die Siedlung zustande kam. Der Eichhof soll Muster sein für kommende Siedlungen, er soll sein ein Stein zum Aufbau des neuen deutschen Reiches. Staatskommissar Arnold übermittelte Größe von Staatsrat Lehnich. Arbeitsdienst und Siedlungen sind wichtige Bestandteile im Vierjahresplan des Führers. Die Rettung des Bauernstandes, des Grundpfeilers des Volkes, ist die vornehmste Aufgabe der nationalen Regierung. Der besten Größe und Wünsche der Landwirtschaftskammer brachte Dr. Grammer als deren Vertreter zum Ausdruck. Mit beredten Worten gab Bürgermeister Schroth seiner Freude darüber Ausdruck, daß die erste württembergische Siedlung in der Gemeinde Niederstetten entstanden ist. Er dankte allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Steuerliche Erleichterung für die Siedler in den kommenden Jahren soll ein äußeres Zeichen des Dankes sein. Grüße übermittelte Bürgermeister Schroth vom Landw. Bezirksverein, von der Zuchtviehgenossenschaft, von Herrn Amtsgerichtsrat v. Baur-Langenburg und dem Gemeindeverband Ingelfingen-Hohebach, der der Siedlung die Straßenbeleuchtung kostenlos zur Verfügung stellt. – Großes Interesse wurde auch dem Lager sowie der Tätigkeit des freiwilligen Arbeitsdienstes entgegengebracht. - Mögen den Siedlern auf eigener Scholle glückliche Zeiten winken!

(Vaterlandsfreund, Gerabronn, Nr. 111, 15. 5. 1933, S. 4)