Roßmarkt Niederstetten am 23. Januar 1936.

Trotz des nassen Winterwetters erfreute sich der heurige Roßmarkt wieder eines sehr guten Besuchs aus unserer näheren und weiteren fränkisch-hohenloheschen Heimat. Die im Umzug mitgeführten Pferde und Fohlen waren durchweg sehr schöne Tiere. Sie legten Zeugnis ab von dem allgemein guten Pferdematerial, das zum Markt aufgetrieben wurde. Sehr lebhaft war der Handel. Es wurden wohl noch selten so viele Käufe abgeschlossen, als beim heurigen Markt. Die Preise bewegten sich zwischen 600-1500 RM. für Arbeitspferde, je nach Qualität. Im ganzen wurden 65 Pferde und Fohlen zur Prämiierung vorgeführt. Ausnahmsweise stark waren die Händler mit 102 Pferden vertreten. Bei der stattgehabten Prämierung erhielten nachgenannte Landwirte Preise:

Warmblut: Gebrauchspferde:
I. Preis 12.- RM.: Ludwig Münz, Bauer in Herrentierbach, für Rappstute. Fritz Gackstatter, Bauer in Könbronn, für Fuchsstute. Karl Wirth, Bauer in Rinderfeld, für Hellfuchsstute. Peter Kief, Landwirt in Herbsthausen, für Hellbraunstute. Friedrich Hofmann, Bauer in Niederweiler, für Braunstute. Gottlob Hesser, Gutspächter in Amlishagen für Fuchsstute. Karl Wirth, Bauer in Rinderfeld, für Kohlfuchsstute. Fürstl. Domänenverwaltung Bartenstein, für Rappwallach.
II. Preise a 8.- RM.: Friedrich Grün, Bauer in Eichswiesen, für Braunwallach. Leonhard Streng, Bauer in Rinderfeld, für Fuchsstute. Georg Bach, Bauer in Adolzhausen, für Braunstute. Margarete Oberndörfer, Bauers-Witwe in Sichertshausen, für Fuchsstute. Fürstl. Domänenverwaltung Bartenstein, für Dunkelbraunwallachen. Anton Lieb, Bauer in Neuses, für Braunwallachen. Fritz Rollmann, Bauer in Streichental, für Braunwallachen. Friedrich Reiß, Bauer in Herrentierbach für Braunwallachen.
III. Preise a 5,- RM. Johann Balbach, Bauer in Ebertsbronn, für Fuchsstute. Georg Bauer, Bauer in Weilerhof, für Rappwallachen.

Warmblutfamilienpferde.
II. Preis mit 15.- RM.: Paul Löblein, Siedler im Eichhof, für Fuchsstutfamilie

Kaltblutgebrauchspferde.
I. Preis a 12.- RM.: Jakob Mönikheim, Bauer in Ebertsbronn, für Fuchsstute.
II. Preise a 8.- RM.: Fritz Gackstatter, Bauer in Könbronn, für Kohlfuchsstute. Leonhard Horn, Bauer in Wermutshausen, für Fuchswallachen. Georg Leidenberger, Bauer in Wildentierbach, für Rotschimmelstute.
III. Preise a 5.- RM.: Walter Mönch, Gutspächter in Kreuzfeld, für Fuchsstute. Eugen Nörr, Adlerwirt und Bauer in Niederstetten, für Braunstute. Karl Streitberger, Werksbesitzer in Niederstetten, für Braunstute. Johann Emmert, Bauer in Rinderfeld, für Braunstute. Leonhard Nagel, Bauer in Rinderfeld, für Kohlfuchsstute. Otto Nicklas, Bauer in Naicha, für Braunwallachen. Friedrich Herbst, Bauer in Naicha, für Braunstute. Fr. Stahl, Bauer in Münster, für Kohlfuchsstute. Gottlob Hesser, Gutspächter in Amlishagen, für Fuchsstute. Joseph Baier, Bauer in Roth, für Fuchswallachen. Johann Schmidt, Bauer in Vorbachzimmern, für Kohlfuchsstute.

Fohlen: Warmblut:
I. Preis a 10,- RM. Leonhard Köthmann, Bauer in Niederweiler, für Rapphengst.
II. Preise: a. 7. - RM. Karl Pratz, Bauer in Kälberbach, für Braunstute. Karl Balbach, Bauer in Rinderfeld, für Dunkelbraunwallachen. Friedrich Wolz, Bauer in Niederweiler, für Braunhengst. Fritz Rollmann, Bauer in Streichental, für Schwarzbraunstute.
III. Preise a 6,- RM. Fritz Ziegler, Bauer in Adolzhausen, für Braunstute, Fritz Thürauf, Bauer in Adolzhausen, für Braunstute. Karl Münz, Bauer in Hollenbach, für Fuchsstute. Georg Weigel, Bauer in Blaufelden, für Braunstute.

Kaltblut: Fohlen:
I. Preis a 10.- RM.: Gottlob Hesser, Gutspächter in Amlishagen, für Kohlfuchshengst.
II. Preis a 7.- RM.: Leonhard Kleider, Bauer in Hachtel, für Braunstute.
III. Preise 5.- RM.: Joseph Hitzfelder, Bauer in Apfelbach, für Fuchsstute. Georg Leidenberger, Bauer in Wildentierbach, für Rotschimmelstute. Leonhard Kleider, Bauer in Hachtel, für Fuchshengst. Friedrich Wunderlich, Bauer in Herbsthausen, für Fuchsstute.

Anläßlich der Preisverteilung dankte Herr Bürgermeister Schroth den Stiftern der Ehrenpreise, den Preisrichtern und allen, die sich am Markte beteiligt haben. Er betonte, daß zur Prämiierung heuer besonders gutes Pferdematerial in Warmblut und Fohlen aufgetrieben wurde und daß es deshalb den Preisrichtern schwer gefallen ist, die Preise zu verteilen. Die im letzten Jahre ausgesprochene Hoffnung auf Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse hat sich erfüllt. Der Führer hat uns die Wehrfreiheit wieder geschenkt und damit unser deutsches Volk wieder auf die Lebensgrundlage gestellt, die für ein ges. Gedeihen unserer wirtschaftl. Verhältnisse, insbes. auch in d. Landwirtschaft notwendig ist. - Wir wollen seinen Wahlspruch für 1936, von einem neuen heiligen Eifer zur Arbeit und Eintritt für Volk und Vaterland erfüllen helfen und für die so notwendige Nährfreiheit unseres Volkes mit allen Kräften kämpfen. Bürgermeister Schroth schloß seine Ausführungen mit einem dreifachen Sieg-Heil auf unseren Führer und auf unser deutsches Vaterland.

Der Franke, Nr. 20, 25. 1. 1936