Niederstetten, 3. Mai. Den Feiertag des deutschen Volkes beging Niederstetten dieses Jahr auf dem Marktplatze. Am Freitagabend wurde der prächtige Maibaum, zum exstenmale geschmückt mit dem Hoheitszeichen und schön gemalten Abzeichen der DAF., der Formationen und Zünfte vor dem Horst Wessel-Brunnen aufgestellt. Die gesamte HJ. sang den Mai ein und führte einen Maitanz auf. Der Horst Wessel-Brunnen war mit viel Liebe ausgeschmückt, wie überhaupt der ganze Marktplatz einen sehr guten Rahmen für die Feier bot. Am Feiertage ging der Festzug um ½ 12 Uhr von der neuen Schule aus durch die reich mit frischem Grün und wehenden Fahnen geschmückten Straßen der Stadt auf den Marktplatz. Durch eine Großlautsprecheranlage wurde die Rede des Führers übertragen. Anschließend brachte die HJ. eine Dichtung zum Vortrag. Ortsgruppenleiter Thomas sprach herzliche Worte zum Gedenken des Tages und konnte an 2 Teilnehmer des Reichsberufswettkampfes: Else Schneider und Josef Wolf eine Ehrenurkunde überreichen. Durch das überaus günstige Wetter, die gute Zusammenfassung des im Zentrum gelegenen Festplatzes herrschte bald eine Kameradschaftlichkeit und Zusammengehörigkeit, die erhebend wirkte und so wird wohl der Marktplatz der geeignete Platz für die künftigen Feiern des 1. Mai darstellen. Eine große Zahl auswärtiger Volksgenossen waren erschienen, um mit uns zu feiern. Die Kreismusikkapelle und der Männergesangverein wetteiferten miteinander in edlem Streite um die Gunst der Zuhörer und ernteten lebhaften Beifall. Unser Heimatsohn, Onkel Dinkel aus Frankfurt a. M,, hatte die Jugend um sich versammelt und spendete ihnen Süßigkeiten. Onkel Dinkel, wie er genannt wird, hat sich schon an Weihnachten die Herzen erobert durch seine reichen Gaben an das WHW. und an bedürftige Kinder. So klang der Feiertag des deutschen Volkes zu Aller Wohlgefallen aus und bildete mit einen Baustein zur Volksgemeinschaft.

Der Franke, 3. 5. 1937